Tellerscheiben, fälschlicherweise manchmal Mondscheiben genannt, sind ähnlich den Butzenscheiben für die Verglasung von Fenstern hergestellt worden. Seit dem Mittelalter sorgten die mundgeblasenen Tellerscheiben in Burgen, Schlössern und Palästen für Schutz vor Wetter bei relativ klarer Durchsicht.
Fenster, die mit Tellerscheiben verglast sind, bringen eine subtile Bewegung in das einfallende Licht (siehe nebenstehedes Bild). Auch in der Licht-Reflektion ist die Entstehungsgeschichte jeder einzelnen Glasscheibe deutlich ablesbar. Herstellung: ein Posten Glas wird aufgenommen und mittels der Glasmacherpfeife in eine Holzform geblasen. In dieser Holzform wir eine flache, breite Flasche geformt. Danach wird der obere Teil der "Flasche" abgesprengt - der Boden bleibt übrig und dieser "Flaschenboden" kann dann weiterverarbeitet werden. Im Gegensatz zu den Butzenscheiben haben die Tellerscheiben keinen Nabel ( Abriss ) in der Mitte und wirken dadurch etwas leichter. Verwendung: Die Tellerscheiben werden häufig sechseckig geschnitten und im Wabenverbund verglast, jedoch kommen auch rundgeschnitte Scheiben in Fenstern zur Anwendung.
Für größere Bauvorhaben oder Renovierungprojekte lassen wir die Tellerscheiben bei der Glashütte Lamberts anfertigen - kleinere Mengen können wir aus unserem großen Fundus direkt bedienen. Nebenstehend eine kleine Tellerscheibenverglasung. Der Himmel ist leicht verzerrt und man kann den Drall der Scheiben gut erkennen. |
links das Lichtspiel am Mauerwerk - rechts die Tellerscheibenverglasung Himmel durch ein Tellerscheibenfenster |